
Das Dortmunder Ermittlerteam: Aufreißer im Visier
Foto: Thomas Kost / WDRDas Szenario:
Homeporno-Bingewachting auf dem Morddezernat. Das Team von Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch (Anna Schudt) arbeitet sich durch einen Haufen Sexfilmchen, die ein Kollege mit versteckter Kamera bei verschiedenen Sexdates in seinem Apartment aufgenommen hat. Der Polizist verführte im Akkord Frauen aus dem Umfeld des Kollegiums und war Teil der Pick-up-Szene. Dann wurde er von einem Auto überrollt. Faber und Bönisch ermitteln zwischen Behördenkantine und Sexanbahnungs-Seminaren – überall treffen sie sehnsuchtsvolle Polizistinnen und testosterongetriebene Bullen.
Der Clou:
Ermittlerin und Ermittler als Objekte der Begierde. Faber lässt sich von einer einsamen Revierleiterin zum Essen einladen und bleibt nach dem Dessert noch für ein paar Zärtlichkeiten. Bönisch bändelt mit einem Pick-up-Guru an, der sich damit brüstet, mit 700 Frauen geschlafen zu haben – und der zu solchen Zahlen nun auch anderen Männern verhelfen will, die seiner Meinung nach vom Feminismus »entmannt« worden sind. Das Problem bei diesem »Tatort«: Von Gorillagequatsche, das klingt wie aus dem »Sommerhaus der Stars«, wird in ein ultra-kompliziertes Frauendrama geschaltet. Schwierig.

Revierleiterin Steinmann (Anne Ratte-Polle): Frauendrama in Moll
Foto: Thomas Kost / WDRDas Bild:
Faber, selig lächelnd wie in keinem seiner 19 Fälle zuvor. Er lässt sich von der Revierleiterin verführen, nimmt sie in die Arme, ohne auch nur einen seiner üblichen Sprüche abzusondern.
Der Dialog:
Faber gibt sich bei einem Pick-up-Guru, dessen Seminar er zuvor besucht hat, als Polizist zu erkennen. Dann dieser Schlagabtausch:
Pick-up-Guru: »Deshalb hatten sie die ganze Zeit einen Stock im Arsch.«
Faber: »Stock im Arsch? Na ja, die einen haben einen Stock, die anderen einen Dauerständer, ne? Aber 700 Frauen, wirklich? Ganz ehrlich: Hat man dann noch Spaß?«
Pick-up-Guru: »Geht nicht um Spaß, geht um Macht. Bin sicher, das kennen Sie.«
Faber: »Deshalb bin ich Bulle.«
Der Song:
»It's Happening Again« von Agnes Obel. Eine zweite Leiche wird gefunden, diesmal eine junge Polizistin, da erklingt diese zarte Ballade – nach dem schrillen Aufreißereinstieg befinden wir uns auf einmal in einem Frauendrama in Moll.
Die Bewertung:
3 von 10 Punkten: Zynisches Gesäftel von Männern, die mit ihrer eigenen Sexualität überfordert sind, und traurige Geständnisse von Frauen, die in nebulösen Beziehungen gefangen sind: Dieser »Tatort« wechselt zu oft Thema und Tonfall und bleibt irgendwann auf halber Strecke liegen.
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