Es war der große Aufreger der vergangenen zehn Jahre. Am 18. November standen sich Gary Anderson und Gerwyn Price im Finale des Grand Slam of Darts gegenüber. Die Emotionen kochten hoch, es blieb nicht bei Worten und Provokationen. Anderson und Price verstrickten sich in Beschimpfungen und Rempeleien.
Price erhielt anschließend eine Strafe von 21.500 Pfund und eine dreimonatige Sperre, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Bis heute die schärfste Sanktion, die im Darts verhängt wurde. Anderson kam mit einer Rüge davon. Beide gehen sich seitdem aus dem Weg. Die fünf Duelle, die es seitdem gab, brachten beide in unterkühlter Atmosphäre, aber professionell über die Bühne. Bleibt es dabei?
Am Sonntag treffen die beiden Rivalen überraschend im Endspiel der 28. Darts-Weltmeisterschaft aufeinander. Und insbesondere Anderson, der sein Halbfinale mit 6:3 gegen Dave Chisnall gewann, bewies auf dem Weg in sein fünftes WM-Endspiel, wie dünnhäutig der Weltmeister von 2015 und 2016 geworden ist. Er, der stets als Souverän galt. Als einer, der über den Dingen stand, Leichtigkeit und Coolness ausstrahlte wie kein anderer.
In der Weltrangliste drohte er aus den Top 20 herauszufallen, Knie- und Rückenbeschwerden schlugen auf Leistung und Gemüt. Dann musste er im Vorfeld der WM auch noch in Corona-Quarantäne. Bei der WM legte er sich dann nacheinander mit Gegner Mensur Suljovic, PDC-Board-Member Rod Harrington sowie TV-Experte Wayne Mardle an.
Chisnall enttäuscht nach seinen Galas
Nun also Rivale Price, der sich zuvor in einem Highfinish-Feuerwerk mit 6:4 gegen Stephen Bunting durchgesetzt. Es ist das Endspiel, das sich nach den zahlreichen Favoritenstürzen wohl die meisten Fans gewünscht hatten.
Anderson konnte sich in seinem Halbfinale früh absetzen und holte sich mit dem fünften Set-Dart das 3:1. Chisnall und er standen bei einem Average von 98 und einer Doppel-Quote von 33 Prozent. Der Engländer konnte sich noch einmal steigern, schraubte seinen Average nach einer 87 in Satz vier auf 104 in Durchgang fünf, doch es war nur ein kurzes Aufflackern der Qualität, mit der er Dimitri van den Bergh und Michael van Gerwen aus dem Turnier genommen hatte.
Im sechsten Satz überwarf er sich bei 84 Punkten und wurde vom Schotten mit dem Satzverlust bestraft. 4:2 für Anderson, der im nächsten Durchgang zwei Breakdarts liegen ließ und das 3:4 hinnehmen musste. Auch im achten Set ließ Anderson sechs Möglichkeiten zum Satzgewinn aus, doch Chisnall konnte sein Niveau nicht mehr halten. Anderson checkte über die Doppel-5 zum 5:3 und verwandelte im neunten Satz in der fünften Aufnahme seinen zweiten Matchdart zum Sieg.
Am Ende stand Anderson bei einem Average von 100,03. „Es hat sich aber angefühlt wie eine 77 oder 76“, sagte Anderson, der mit seiner Leistung nicht zufrieden war und gegen Price nun einen nicht mehr für möglich gehaltenen Major-Titel zu holen.
Price gewann in dem Skandal-Finale beim Grand Slam damals seinen ersten großen Titel, nun will er erstmals Weltmeister werden und damit auch Michael van Gerwen an der Spitze der Weltrangliste ablösen.
Das Halbfinale der Darts-WM
Stephen Bunting (ENG/26) – Gerwyn Price (WAL/3) 4:6
Dave Chisnall (ENG/8) – Gary Anderson (SCO/13) 3:6
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