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Jean-Luc Godard: Begründer des modernen Kinos ist tot - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL

Der französisch-schweizerische Regisseur Jean-Luc Godard während einer Verleihung im November 2010 im Museum für Gestaltung in Zürich

Der französisch-schweizerische Regisseur Jean-Luc Godard während einer Verleihung im November 2010 im Museum für Gestaltung in Zürich

Foto: GAETAN BALLY / Picture-Alliance / KEYSTONE

Der Regisseur und Drehbuchautor Jean-Luc Godard ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das berichten unter anderem die Zeitungen »Le Libération«  und »Le Monde«.  Die Information stammte zunächst aus dem näheren Familienumfeld von Godard. Mittlerweile hat auch Godards Ehefrau den Tod ihres Mannes einer Schweizer Medienagentur bestätigt.

Godard ist einer der einflussreichsten Vertreter der französischen Kinos und wird der Nouvelle Vague zugerechnet, einer Strömung des französischen Kinos, die in den Sechzigerjahren weltweit zu großem Einfluss gelangte.

Mit Filmen wie »Außer Atem«, »Die Verachtung« und »Elf Uhr nachts« prägte Godard das Kino der Sechzigerjahre. 2010 erhielt er einen Oscar für sein Lebenswerk, das mehr als 40 Spielfilme, zahlreiche Kurzfilme, experimentelle Dokumentarfilme, hochintellektuelle Essayfilme und Musikvideos umfasst.

Revolutionär und »Enfant terrible«

Godard galt im Filmgeschäft als Revolutionär und »Enfant terrible«. Er wurde am 3. Dezember 1930 in Paris in eine wohlhabende französisch-schweizerische Familie hineingeboren. Sein Vater war ein Schweizer Augenarzt. Jean-Luc wuchs mit seinen drei Geschwistern in der Heimat des Vaters auf, doch 1943 ging die Familie nach Frankreich zurück. Drei Anläufe brauchte er fürs Abitur. Statt mit dem Studium an der Sorbonne verbrachte Godard lieber seine Zeit in Filmkreisen und Intellektuellenzirkeln von Paris. 1954 drehte er schließlich seinen ersten Film »Opération Béton«, eine Dokumentation über ein Staudammprojekt.

Der junge Godard 1968 während Dreharbeiten

Der junge Godard 1968 während Dreharbeiten

Foto:

Hulton Deutsch / Corbis / Getty Images

Seine späteren Filme, vor allem »Außer Atem«, machten den Schauspieler Jean-Paul Belmondo berühmt und sein umstrittenes modernes Krippenspiel »Ave Maria« machte Schlagzeilen, als Papst Johannes Paul II. es 1985 anprangerte.

Nach einem schweren Autounfall in den 1970er-Jahren zog er sich immer mehr aus der Filmwelt zurück. Seinem Ansatz, das Kino zu revolutionieren, blieb er sein Leben lang treu. Bis zuletzt hat Godard die Grenzen des Kinos und des Films ausgelotet.

Inzwischen hat sich auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum Tod des Filmregisseurs geäußert. Man habe, so Macron auf Twitter, einen »nationalen Schatz« verloren.

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    nga/ AP/ dpa

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