
Nicht nur in London, auch vor Balmoral Castle in Schottland haben trauernde Menschen Unmengen von Blumen abgelegt. Das Schloss war die offizielle Sommerresidenz der Queen.

Üblicherweise hielt sich die Queen hier im Sommer für mehrere Monate auf und genoss die Ruhe der schottischen Highlands. Ausgestattet mit Gummistiefeln und Kopftuch, machte sie gern Ausflüge ins Umland. Nicht immer wurde sie dabei erkannt. Die BBC berichtete am Sonntag von einer Begegnung mit einer Anwohnerin, die die Monarchin fragte: »Was machen Sie hier?« »Urlaub«, antwortete die Queen. Ob sie zum ersten Mal hier in Schottland sei? Nein, sagte die Königin, sie komme schon seit 80 Jahren in die Gegend. »Oh«, sagte die Anwohnerin beeindruckt, »dann müssen Sie bestimmt irgendwann auch schon mal die Queen getroffen haben!«

Balmoral galt als Rückzugsort für Queen Elizabeth II.; hier war sie am Donnerstag gestorben. Und von hier startete am Sonntag auch der Konvoi mit den sterblichen Überresten der Monarchin.

Kurz nach zehn Uhr Ortszeit verließ die Wagenkolonne mit dem gläsernen Leichenwagen an der Spitze das Schloss. »The Queen is leaving Balmoral for the very last time«, sagte eine Anwohnerin hörbar gerührt.

Im Örtchen Ballater hatte die Königliche Familie während ihrer Aufenthalte auf Balmoral stets den Gottesdienst besucht. Hier hatten sich bereits am frühen Morgen die ersten Familien Plätze an der Straße gesichert, auf der am Sonntag der Sarg der verstorbenen Königin nach Edinburgh gebracht werden sollte. »Wir wollen uns von unserer Nachbarin verabschieden«, sagten Trauernde der BBC.

Entlang der Fahrtroute waren bereits zuvor Blumen und Fahnen drapiert worden. Und auch etliche Abschiedszeichnungen hatten Britinnen und Briten abgelegt.

In Briefen und Zeichnungen drückten sie ihre Trauer um Elizabeth II. aus.

Der Eichenholzsarg der Königin ist mit einer Fahne, der Königlichen Schottischen Standarte, umhüllt und mit einem Kranz weißer Blumen geschmückt. Manche Untertanen salutierten stumm, andere warfen Blumen zum Zeichen ihrer Trauer und ihres Respekts.

Überall entlang der Fahrtroute erwarteten Menschen den Konvoi mit dem gläsernen Leichenwagen.

Unter den Zaungästen an der Strecke sind auch zahlreiche Familien mit ihren Kindern.

Bei manchen der Menschen, die am Sonntag auf die Vorbeifahrt des Sargs warteten, hat es den Anschein, als trauerten sie um ein Mitglied der eigenen Familie.

Insgesamt sechs Stunden lang dauert die gut 280 Kilometer lange Fahrt bis in Schottlands Hauptstadt. Überall da, wo Menschen sich an der Strecke versammelt haben, wird der Konvoi – wie hier in Ballater – im Schritttempo an den trauernden Menschen vorbeirollen.

Der Abschied von der Queen bedeutet auch den Übergang zu König Charles III. als ihrem Nachfolger. Hier stoßen Veteranen in Balmoral am Sonntag auf ihren neuen Monarchen an.

Stiller Salut für die verstorbene Königin.

Die Trauer entlang der Strecke durch Schottland ist groß.
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