Es sind stolze 394 Yards, die das Loch auf der 13. Bahn des Whistling Straits Golf Course vom Abschlag entfernt ist. Ein Par 4, doch was sind schon Maßstäbe und Normen, wenn man Bryson DeChambeau heißt?
Der 28-jährige, bekannt für seine außergewöhnliche Schlagkraft, nahm direkt die Fahne ins Visier und schlug den Ball, begleitet von einem Schrei wie ein Tennisspieler beim Aufschlag, in Richtung Grün. Während Landsmann Scottie Scheffler mit seinem Abschlag bei 269 Yards Entfernung auf dem Fairway landete und die europäischen Konkurrenten Jon Rahm und Tyrrell Hatton im Vierball immerhin 280 und 286 Yards schafften, schoss DeChambeau über das Ziel hinaus.
Auch beim Ryder Cup, den die Amerikaner dank einer 6:2-Führung nach dem ersten Tag am Sonntag zurückerobern dürften, sorgt der als Golf-Hulk verschriene wie bewunderte Amerikaner für Staunen. Mittlerweile sind derartige XXL-Schläge beim akribischen Long Striker längst Normalität. Kollegen und Zuschauer haben sich daran gewöhnt. Was DeChambeau aber eine Stunde zuvor auf der fünften Bahn gezeigt hatte, verwunderte selbst die Experten.
Zentrales Element des Par5-Lochs ist ein Wasserhindernis, das in Richtung der Fahne auch noch mit einer Linie Bunkern gesichert ist. Die Entfernung von 530 Metern, das Wasser, die Bunker – die Platz-Architekten hatten vorgesorgt, um den Profis den Weg links um das Wasser herum zu diktieren. Doch DeChambeau visierte auch zur Überraschung der Kommentatoren tatsächlich das Grün an.
Mit Erfolg. Sein Ball blieb bei unglaublichen 381 Metern liegen. Und der Golf-Hulk konnte auch die erarbeitete Ausgangsposition nutzen. Auf seinen Monster-Abschlag folgte ein kurzer Pitch an die Fahne sowie ein Putt zum Eagle: ochgewinn für die USA.
Der Vierball, das Format im Doppel, bei dem auf jeder Bahn nur der jeweils beste Ball gewertet wird, ist wie geschaffen für DeChambeau. Mit seinem riskanten Spiel garantiert er zahlreiche Birdies und Eagles, aber immer auch einige Patzer, die im Tandem mit seinem Partner kaum ins Gewicht fallen. Am Ende der Runde stand allerdings dennoch nur ein Unentschieden gegen Rahm und Hatton.
Kein Sieg für Europa
Es war aus Sicht des Teams USA das schlechteste Ergebnis der Matches vom Nachmittag. Nachdem die Gastgeber am Morgen in den ersten vier Duellen eine 3:1-Führung herausgespielt hatten, drehten die US-Stars unter den Augen der US-Basketball-Legende Michael Jordan auch nach dem Mittag mächtig auf und ließen keinen Sieg der Europäer zu.
Dustin Johnson und Xander Schauffele dominierten Paul Casey und Bernd Wiesberger. Tony Finau und Harris English setzten sich gegen Rory McIlroy und Shane Lowry durch. Das Match zwischen Thomas/Cantlay und Hovland/Tommy Fleetwood (England) endete wie bei DeChambeaus Partie mit einer Punkteteilung.
Die favorisierten Golfstars aus den USA nutzten beim 43. Ryder Cup damit ihren Heimvorteil genutzt. Nach den ersten acht Team-Duellen im Lochwettspiel steht es beim prestigeträchtigen Kontinentalvergleich auf dem Whistling Straits Golf Course im US-Bundesstaat Wisconsin 6:2.
Am Samstag muss das Team von Europas Kapitän Padraig Harrington in den weiteren acht Team-Duellen unbedingt eine Aufholjagd starten, um nicht schon vor den entscheidenden zwölf Einzel-Matches am Sonntag hoffnungslos in Rückstand zu liegen.
Vor drei Jahren hatten die Europäer in Paris den Ryder Cup mit einem klaren 17,5:10,5-Erfolg von den US-Amerikanern zurückerobert. Der ursprünglich für 2020 geplante Ryder Cup war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.
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