Er hat eine große Vorliebe für Technik - Tobias Peters (31) vom Fußball-Bezirksligisten TV Stuhr ist der neue Kandidat unserer Lokalsportserie „Mein Fußball“ - der Abwehrmann erzählt, was er in seinem Haus alles selbst installiert hat, warum er ein Fan von Werders Ex-Regisseur Johan Micoud ist und das Zaubertor von Dennis Bergkamp nicht vergessen kann.
Stuhr – Die auffällige Uhr im Wohnzimmer – selbst gebaut von Tobias Peters. Es ist eine so genannte „Word-Clock“, die Zeiten in beleuchteten Buchstaben anzeigt. „Wenn man sie neu kauft, kann sie schon mal über 1 000 Euro kosten“, weiß der Abwehrmann des Fußball-Bezirksligisten TV Stuhr. Das gute Stück habe er schon ein paar Jahre bei sich hängen – „und die Uhr macht’s noch“, sagt Peters mit einem Schmunzeln.
Ein zweites Exemplar hat er seinen Eltern geschenkt. Der 31-Jährige begeistert sich für alles, was mit Technik zu tun hat – sogar im eigenen Haus, in dem er mit seiner Frau und seiner Tochter lebt, hat er die zentrale Steuerung von Geräten selbst entworfen und installiert. Als neuer Kandidat unserer Serie „Mein Fußball“ spricht Peters heute aber vor allem über sein zweites Lieblings-Hobby – und verrät, warum er immer die Schleifen seiner Schuhe so oft verknotet, wie es geht.
Name: Tobias Peters
Verein: TV Stuhr
Alter: 31
Größe: 1,78 Meter
Position: Linker Außenverteidiger
Beruf: Software Engineer
Meine Hobbys: Tennis, Videospiele, Technik (3D-Druck, Hausautomatisierung). Ich habe Informatik in Bremen studiert und mag alles, was mit Technik zu tun hat. Man kann schon sagen, dass ich ein Technik-Freak bin . . . Seit zehn Jahren bin ich im Verein „Hackerspace Bremen“, der zum Beispiel Technikwissen vermittelt und auch eine Hobbywerkstatt hat. Wir haben vor drei Jahren ein Haus in Brinkum gebaut, da habe ich auch viel selbst entwickelt, zum Beispiel die Temperatursensoren.
Mein Spitzname: „Tobi“ – die Ableitung ist selbsterklärend . . .
Meine größte Stärke: Der Einsatz und Kampfgeist stimmt immer.
Meine größte Schwäche: Ich war noch nie der Schnellste. Das ist mit dem Alter vermutlich nicht besser geworden . . .
Meine Lieblingstore
Eigenes: Vor zwei Jahren gegen den FC Sulingen habe ich mal einen Volley aus 20 Metern in den Knick gehauen.
Aus dem Profibereich: Der Niederländer Dennis Bergkamp vom FC Arsenal im Jahr 2002 gegen Newcastle. Wenn man bei Youtube guckt, findet man 1 000 schöne Tore – aber dieses ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Wie er sich da um seinen Gegenspieler gedreht und eingeschoben hat, so etwas habe ich seitdem nie wieder gesehen.
Mein schönster Sieg: Als wir vor drei Jahren am 9. Mai zu Hause mit einem 7:0 gegen die SG Hoya die Bezirksliga-Meisterschaft klargemacht und danach ausgiebig gefeiert haben. Da hat einfach alles gepasst!
Mein bestes Spiel: Am 20. Oktober 2013 gegen Münchehagen musste ich aufgrund unserer personellen Notlage in einem Spiel als Stürmer aushelfen – und habe zweimal genetzt. Ich weiß nicht, ob es unbedingt mein bestes Spiel war, aber an Tore erinnert man sich letztlich doch besser als an Defensivaktionen.
Meine bitterste Pleite: Obwohl es nur ein Freunschaftsspiel war, bleibt das 0:9 gegen Union 60 aus der Bremer Landesliga im Februar 2017 in Erinnerung. Gegen Mannschaften aus dieser Liga haben wir sonst meistens gewonnen, aber an dem Tag lief wirklich alles schief. Ansonsten verliere ich äußerst ungern gegen unsymphatische Mannschaften.
Mein bester Mitspieler: Zum Ende seiner aktiven Zeit hatte sich „Wojo“ (Wojciech Bobrowski) uns angeschlossen. Er hat vorher nur Oberliga und Regionalliga gespielt. Zwar war er nur ein halbes Jahr in Stuhr, hat uns in dieser Zeit aber viel mitgegeben.
Mein härtester Gegner: Ehrlich gesagt beschäftige ich mich nicht großartig mit den Gegnern und habe beim Rückspiel wieder vergessen, wer beim Hinspiel auf dem Platz stand. Aber gerade in der Landesliga gab es natürlich wirklich starke Gegenspieler, die jede Unaufmerksamkeit sofort ausgenutzt haben.
Meine Lieblingsschuhe: Habe ich nicht. Hauptsache, sie sitzen gut, sind nicht aus Plastik und nicht zu bunt. (Größe 43)
Mein wichtigster Pokal: Vor allem freue ich mich über die Auszeichnungen in der Fairness-Wertung, die wir als Mannschaft mit Stuhr in den letzten Jahren regelmäßig erhalten haben.
Mein Lieblingsverein: Werder Bremen.
Mein Lieblingsspieler: Johan Micoud. Seitdem ich Fan bin, hat wohl kein besserer Spieler bei Werder gespielt.
Mein Lieblingsfanartikel: Zu Werders Meisterschaft und Pokalsieg gab es 2004 ein Sondertrikot, das ich geschenkt bekommen habe. Es ist inzwischen etwas ausgeblichen, aber passt erstaunlicherweise immer noch – und ich trage es nach wie vor häufig zum Training.
Mein Stadionhighlight: Als Werder die ersten Jahre in der Champions League gespielt hat, war ich mit meinem Vater und meinem Bruder im Stadion. Abendspiele, bei Flutlicht und dann gegen Kracher wie Chelsea oder Barcelona – das war schon etwas Besonderes. Aber Sandhausen wird bestimmt auch ganz spannend . . .
Mein Lieblingsfilm: Die Maradona-Doku war sehr sehenswert, da sie, im Gegensatz zu vielen anderen Fußballdokumentationen, kein Werbefilm ist.
Mein Lieblingslied: Eines der vielen Lieder, die in der Mannschaft gedichtet wurden und bei Busfahrten, Feiern oder jeder anderen Gelegenheit gesungen – oder eher gegrölt – werden. Zum Beispiel „Paddy, Paddy Scheen“. Fabian Bischoff ist bei uns derjenige, der gerne Lieder umdichtet.
Mein schrägstes Erlebnis: Das 5:0 im Derby gegen die TSG Seckenhausen-Fahrenhorst am 27. November 2016, als Riccardo Azzarello alle Tore erzielt hat, drei davon innerhalb der ersten fünf Minuten. Ich habe es auch schon mehrfach erlebt, dass Spieler erfolglos eine gelbe Karte provozieren wollten, da es ihnen gut passte, wenn sie im nächsten Spiel gesperrt wären. Das ist schon sehr skurril, wenn sich ein Spieler deswegen mitten im Spiel das Trikot auszieht oder bei einem Einwurf mit dem Ball in der Hand erstarrt und den Schiedsrichter anschaut.
Meine „Macke“: Ich verknote die Schleifen meiner Schuhe, so oft es irgendwie geht. Allerdings nicht aus Aberglaube, sondern weil ich schon mal mit den Stollen in der Schleife hängen geblieben bin. Das sah nicht nur ziemlich blöd aus, sondern war auch recht schmerzhaft.
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