Geldsegen für die leere Vereinskasse, Verstärkung für die Mannschaft – der FC Schalke hat die Transferperiode mit einem spektakulärem Spielertausch in der Abwehr abgeschlossen. Der Fußball-Bundesligaverein hat den türkischen Nationalspieler Ozan Kabak an den englischen Meister FC Liverpool mit seinem Trainer Jürgen Klopp abgegeben. Kabak wechselt auf Leihbasis bis zum Saisonende, im Vertrag gibt es nach Angaben der Schalker vom Montagabend eine Kaufoption für Liverpool.
Dafür verpflichtete der Tabellenletzte Shkodran Mustafi vom FC Arsenal und gab dem ehemaligen Nationalspieler einen Vertrag bis zum Ende der Saison. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger, der mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 in Brasilien Weltmeister geworden ist, verspürt nach lediglich drei Einsätzen mit insgesamt 44 Spielminuten in dieser Saison beim Premier-League-Klub Lust auf eine neue Herausforderung.
„Diese Wechsel muss man aus zwei Perspektiven betrachten: Wirtschaftlich ergibt der Transfer von Ozan Kabak für Schalke 04 extrem viel Sinn, gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider laut Mitteilung. „Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass wir mit Shkodran Mustafi einen sehr guten Innenverteidiger verpflichten konnten, der die sportliche Lücke, die Ozan unzweifelhaft hinterlässt, füllen wird.“
Kaufoption über 30 Millionen Euro?
Möglich wurde der Coup durch die Abgabe von Kabak, der bei Liverpool-Coach Jürgen Klopp hoch im Kurs steht. Für die Leihe mit angeblicher Kaufoption könnte der FC Schalke laut Medienberichten mit einer Einnahme von rund 30 Millionen Euro rechnen.
Der Spielertausch ist ein letzter Versuch, der Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib zu mehr Qualität zu verhelfen. Bei bisher nur acht Punkten aus 19 Spielen und einem Abstand zum rettenden Ufer von bereits neun Zählern verspürten die Vereinschefs großen Handlungsbedarf.
Mustafi ist nach Klaas-Jan Huntelaar (Ajax Amsterdam), Sead Kolasinac (FC Arsenal) und William (VfL Wolfsburg) der bereits vierte Neuzugang in diesem Winter. Zudem erhielt der 19 Jahre alte Torjäger Matthew Hoppe seinen ersten Profivertrag bis Sommer 2023.
Unabhängig davon wie der Kampf um den Klassenverbleib ausgeht, werden sich die Schalker im Sommer von einem alten Bekannten verabschieden müssen. Huub Stevens zieht sich nach drei Jahren Amtszeit aus dem Aufsichtsrat zurück. Das gab der 67-Jährige, der die Schalker zweimal längerfristig trainierte und 2019 sowie 2020 noch zweimal als Interimscoach einsprang, am Montag bekannt. Seine Entscheidung habe er „schweren Herzens“ getroffen, sagte Stevens, der von den Schalker Fans zum „Jahrhunderttrainer“ gewählt wurde.
„Ich habe in den vergangenen drei Jahren sehr viel erlebt und hätte nicht gedacht, dass ich noch zwei Mal auf der Bank sitzen werde“, sagte Stevens in einem Interview auf der Vereins-Homepage: „Ich bin 67 Jahre alt und glaube, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, mich nur noch um meine Familie zu kümmern.“
Dennoch könne ihn der FC Schalke „immer anrufen, egal wann. Ich werde bereitstehen, um mit einem Rat zu helfen. Ich will nur eben den ganzen Stress nicht mehr“, betonte der Niederländer später bei Sport1. Er könne sich vorstellen, „Spieler zu beobachten, Scouting-Aufgaben zu übernehmen oder einfach nur ein Urteil zu einem Spieler abzugeben.“
Artikel von & Weiterlesen ( Schalke 04 gelingt Transfercoup in fast letzter Sekunde - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung )https://ift.tt/3cytsde
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