Fußballprofis könnten Vorbilder bei der Impfung gegen das Coronavirus sein – zumindest, wenn es nach Karl-Heinz Rummenigge geht. »Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung«, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters Bayern München dem Sender »Sport1«. »Wir wollen uns überhaupt nicht vordrängen, aber Fußballer könnten als Vorbild einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.«
Es würden bei der Impfdebatte zwei Dinge auffallen. »Aktuell haben wir offensichtlich noch zu wenig Impfstoff, und ein Teil der Bevölkerung betrachtet das Impfen aus Sorge vor möglichen Nebenwirkungen noch kritisch«, sagte Rummenigge. »Hier kann der Fußball aber etwas ganz Wichtiges leisten und mit gutem Vorbild vorangehen.«
Spitzensportler sind in der aktuellen Impfverordnung mit Einteilung in verschiedene Gruppen nicht priorisiert. Vorrang haben zunächst Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen sowie alle Menschen über 80. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte mehrfach an, bis zum 21. September allen Erwachsenen in Deutschland, die eine Impfung wollen, ein Angebot machen zu wollen.
Diskussionen über Impfvorteile für Spitzensportler
Zuletzt hatte es vermehrt Diskussionen um Impfvorteile für Spitzensportler gegeben. DOSB-Präsident Alfons Hörmann sprach sich dafür aus, dass mögliche Olympia-Teilnehmer »im zweiten Quartal möglichst bald an die Reihe kommen – nicht im Sinne einer Bevorzugung, sondern dann, wenn genügend Impfstoff da ist«. Hörmann erwartet für das Frühjahr und die Wochen vor den Sommerspielen in Tokio »ein völlig anderes Szenario« als jetzt in der Zeit der Knappheit des Corona-Impfstoffs, wie Hörmann der ARD sagte.
Speerwurf-Bundestrainer Boris Obergföll forderte, dass die deutsche Olympia-Delegation noch vor den am 23. Juli beginnenden Spielen geimpft werde, wenn genügend Impfdosen zur Verfügung stünden. »Wenn es geht, im Juni und nicht zwei Wochen vor den Spielen«. Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag (SPD), hält diese Hoffnung für wenig realistisch. »Hier trifft ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch auf die Wirklichkeit«, sagte sie der ARD. »Wir sehen jeden Tag, wie mühsam es ist, eine funktionierende Impf-Infrastruktur in Gang zu bringen.«
Für den Bundesliga-Fußball hofft Rummenigge auf entscheidende Vorteile durch die Corona-Impfung. »Je mehr geimpft wird, desto mehr Zuschauer könnten eines Tages ohne jegliche Angst ins Stadion zurückkehren«, sagte er. »Wir beim FC Bayern sind daran interessiert, nicht nur aus finanziellen, sondern aus Gründen der Fußballkultur, Atmosphäre und Emotionen in die Stadien zurückzubringen.« Er glaube, »dass es spätestens ab Mitte des Jahres die realistische Chance gibt, wieder mit Zuschauern zu spielen«.
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