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Neue Technik aus USA: Druckwellen zertrümmern Kalk im Herzen - Hellweger Anzeiger

Mit einer neuen Technik setzen die Ärzte des Christlichen Klinikums Unna einen neuen Meilenstein in der Behandlung herzkranker Menschen in der Region. Schallwellen zertrümmern extreme Verkalkungen in Herzkranzgefäßen.

„Die Kardiologie ist spannend. Es passiert so viel Neues“, sagt Dr. Andreas Schouwink. Er ist Leitender Oberarzt in der Inneren Klinik II/Kardiologie des Christlichen Klinikums Unna. Was den Mediziner aktuell spürbar begeistert, ist eine neue Behandlungstechnik, die schwer herzkranken Patienten viel Leid und unter Umständen auch eine Bypass-Operation ersparen kann.

Neues Verfahren bei verkalkten Gefäßen

Was im Herzkatheterlabor des CKU nun erstmals durchgeführt wurde, ist eine Neuheit in der Behandlung von starken Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen. Mittels starker Druckwellen zertrümmerten die Experten hartnäckige Ablagerungen, die mit bisher üblichen Verfahren nicht zerstört werden könnten.

„Das neue Verfahren ist vergleichbar mit dem, was für die Behandlung von Nieren- oder Gallensteinen bekannt ist. In den engen Herzkranzgefäßen ist eine solche Vorgehensweise aber noch völlig neu“, schildert Oberarzt Schouwink. Er selbst hatte diese Neuheit speziell für einen Patienten erstmalig in der Region eingesetzt.

Unnas Krankenhaus ist an mehreren Stellen auf dem Niveau von Universitätskliniken. Mit dem neuen Verfahren in der Kardiologie setze man „den Weg fort, neueste Medizintechnik kombiniert mit großer Erfahrung schnellstmöglich für die gute Behandlungsqualität von Patienten umzusetzen“, teilte das Klinikum mit.

Oberarzt Dr. Andreas Schouwink zeigt die neue Apparatur, mit der in Unna jetzt besonders stark verkalkte Gefäße behandelt werden können.

Oberarzt Dr. Andreas Schouwink zeigt die neue Apparatur, mit der in Unna jetzt besonders stark verkalkte Gefäße behandelt werden können.

Schallwellen zertrümmern den Kalk

Möglich macht die Innovation ein fast unauffällig kleines Gerät, konkret ein akkugespeister aufladbarer Generator, genannt „ShockWave“. Hinzu kommt der Einsatz spezieller Katheter und Ballone, die zwei sogenannte Emitter enthalten. In diesen Emittern werden nach Entfaltung des Ballons im Blutgefäß durch winzige elektrische Lichtbögen Schallwellen erzeugt, die einen ganz kurz dauernden Pressdruck von bis zu 50 Atmosphären bewirken. Mehrere Serien von jeweils zehn solcher Impulse können von einem Ballon auf die Plaque, also die Verkalkung, übertragen werden. Die Apparate wurden eigens für das Entfernen von Kalk in Herzkranzgefäßen hergestellt.

Erste Ergebnisse beeindrucken

Schouwink ist vom Ergebnis des in den USA entwickelten Verfahrens beeindruckt: Der Druck führe zu Auflockerungen im Kalk. „Die Gefäßwand wird dadurch wieder so weich, dass mit niedrigen Drücken die Entfaltung des Stents ermöglicht wird.“ Und das bietet Patienten eine dauerhafte Verbesserung. Erste Studien zeigten zudem, dass so mit Erfolg Verengungen in Arterien aufgeweitet werden können, die bisher nicht erfolgreich behandelt werden konnten, berichtet Schouwink.

Bei herkömmlichen Verfahren wird Kalk in befallenen Adern mit Hilfe eingeführter Ballons zur Seite gedrückt, wobei teils sehr hoher Druck eingesetzt wird. Im Gegensatz dazu birgt das neue Verfahren nicht das Risiko, dass Gefäße beschädigt werden. Eine andere Methode, die bereits eingesetzt wird, ist das Aufbohren von Verkalkungen. Doch auch dabei blieben in besonders schweren Fällen noch Einengungen, die sich nicht aufdehnen lassen, so Oberarzt Schouwink. Die Druckwellentechnik bietet nun die Chance, auch solchen Patienten in Unna zu helfen.

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