Mutmaßliche Misshandlungen: Plattenfirma beendet Zusammenarbeit mit Marilyn Manson - DER SPIEGEL

Gewalt und psychischer Terror: Mehrere Frauen haben schwere Vorwürfe gegen Marilyn Manson erhoben. Nun hat seine Plattenfirma reagiert – er selbst spricht von »schrecklichen Verfälschungen der Realität«.

Marilyn Manson (Archivbild)

Foto: SUZANNE CORDEIRO / AFP

Die Plattenfirma von Marilyn Manson hat nach von mehreren Frauen erhobenen Vorwürfen gegen den Musiker Konsequenzen gezogen. Loma Vista Recordings teilte am Montag auf Twitter mit, aufgrund der »verstörenden Anschuldigungen« werde man Mansons jüngstes Album nicht weiter vertreiben. Neue Projekte soll es demnach nicht geben.

Zuvor hatten mehrere Frauen Anschuldigungen öffentlich gemacht. Sie werfen Manson Misshandlungen vor.

Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood schrieb auf Instagram, Manson habe sie »jahrelang schrecklich missbraucht«. Sie sprach von »Gehirnwäsche«, Manson habe sie durch Manipulationen gefügig gemacht.

Mindestens vier weitere Frauen sprachen von ihren Erfahrungen, darunter die Models Ashley Lindsay Morgan und Sarah McNeill (lesen Sie hier mehr über die Vorwürfe).

»Terrorisiert und verletzt«

McNeill sagte über Manson, er haben sie »emotional missbraucht, terrorisiert und verletzt«. Morgan warf ihm »Misshandlungen, sexuelle Gewalt, physische Gewalt und Nötigung« vor.

Manson selbst gab zunächst keine Stellungnahme ab. Nun schrieb er auf Instagram: Seine Kunst und sein Leben seien schon lange »Magnete für Kontroversen«, aber die jüngsten Behauptungen über ihn seien »schreckliche Verfälschungen der Realität«. Seine intimen Beziehungen beruhten immer auf »völligem Konsens mit gleich gesinnten Partnern«.

Schon 2018, nachdem die Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywoodmogul Harvey Weinstein publik geworden waren, war eine Anzeige gegen Manson erstattet worden. Dabei ging es um mutmaßliche Sexualdelikte aus dem Jahr 2011. Wer die Vorwürfe erhoben hatte, wurde nicht bekannt. Die Rede war lediglich von einer »Bekanntschaft« Mansons.

Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein und nannte Verjährungsfristen und einen Mangel an Beweisen als Gründe. Manson hatte die Vorwürfe damals durch seinen Anwalt zurückweisen lassen.

Die Beziehung von Wood und Manson wurde 2007 bekannt. Nach mehreren Unterbrechungen verlobte sich das Paar 2010, trennte sich aber wenig später. Wood hat in den vergangenen Jahren mehrfach über Missbrauchserfahrungen bis hin zur Vergewaltigung gesprochen, ohne aber Namen zu nennen.

jpz/dpa/AFP/AP

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