In der Pokalauftaktrunde Arminia Bielefeld geschlagen, danach Fortuna Düsseldorf besiegt, diesmal bis in die Verlängerung gekämpft, in Rückstand gelegen – und trotzdem gab es das Happy End: Mit Rot-Weiss Essen bleibt der letzte Amateurklub weiter im DFB-Pokal vertreten. Gegen Bayer Leverkusen gelang dem Außenseiter der Sprung ins Viertelfinale.
Essen hielt wacker dagegen und musste erst in der Verlängerung einen Gegentreffer durch Leon Bailey (105. Minute) hinnehmen. Oğuzhan Kefkir glich kurz darauf aus (108.), Simon Engelmann sorgte für die Sensation (117.).
»Was wir als Mannschaft geleistet haben, wirklich unfassbar«, sagte der überragende Essener Torwart Daniel Davari bei Sky den Freudentränen nahe. »Wenn du 0:1 zurückliegst und dann so zurückkommst – das kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich freue mich so sehr.« Der Keeper fragte: »Was sind wir gerade? Viertelfinale? Da müssen wir feiern. Zwei Wochen bin ich nicht mehr ansprechbar jetzt.«
Nach zuletzt zwei Ligaspielen ohne eigenen Treffer bei RB Leipzig (0:1) und gegen den VfL Wolfsburg (0:1) war die mangelnde Chancenverwertung das große Thema in Leverkusen. Ähnlich war es in Essen: Bayer kam oft vor das Tor, machte aber zu wenig aus seinen Möglichkeiten.
Der Abend der Pfostentreffer
Zu Beginn der zweiten Hälfte traf Moussa Diaby mit einem Schuss aus spitzen Winkel den Pfosten (50. Minute), es war bereits der zweite Pfostentreffer, nachdem Patrik Schick in der ersten Hälfte gegen das Aluminium geköpft hatte (24.). In den Schlussminuten kamen die Pfostentreffer Nummer drei und vier bei Aktionen von Diaby und Charles Aránguiz hinzu.
Der Bundesligist hatte noch viele weitere Chancen, aber immer wieder war Schlussmann Davari noch rechtzeitig zur Stelle oder ein Fuß des Gegners dazwischen. Und selbst als Bailey in der 105. Minute traf, hatte der Außenseiter noch Antworten parat.
Die Viertelfinal-Duelle im DFB-Pokal werden am 2. und 3. März ausgetragen. Solo-Weltumsegler Boris Herrmann wird die Paarungen im Rahmen der ARD-»Sportschau« am Sonntag (18.30 Uhr) an der Seite von DFB-Manager Oliver Bierhoff auslosen.
In der zweiten Liga befindet sich Holstein Kiel auf dem dritten Platz, den FC Bayern hatte den Klub in der zweiten Pokalrunde aus dem Weg geräumt – und die Kieler Traumsaison geht weiter. Im Achtelfinale bezwang Holstein den Zweitliga-Konkurrenten aus Darmstadt. Janni-Luca Serra erzielte das Führungstor (58.), Darmstadts Serdar Dursun sorgte für die Verlängerung (86).
Wie schon gegen den FC Bayern musste Kiel erneut ins Elfmeterschießen – und behielt dort die Oberhand. Simon Lorenz verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Er war der neunte Schütze seiner Mannschaft und 18. an diesem Abend insgesamt.
Beide Mannschaften spielten mutig, beide hatten Chancen und als Darmstadt weit aufgerückt war, schlug Kiel zu. Fabian Reese hatte Serra aus der eigenen Hälfte mit einem sehenswerten Steilpass bedient, Serra lief allein auf das Tor zu und überlupfte den Darmstädter Schlussmann Marcel Schuhen zum 1:0. Beim Ausgleichstreffer von Dursun machte Torwart Ioannis Gelios, im Elfmeterschießen gegen Bayern München der Held, eine unglückliche Figur. Doch am Ende durften Gelios und seine Teamkollegen erneut jubeln.
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