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WM-Triumph - "Iceman" Gerwyn Price krönt sich zum Darts-König - sportschau.de

Mit seinem 7:3-Triumph sicherte sich Ex-Rugby-Spieler Price neben der 25 Kilogramm schweren Sid-Waddell-Trophy ein Preisgeld von 500.000 Pfund (umgerechnet 558.830 Euro) - und löst den Niederländer Michael van Gerwen als Nummer 1 der Weltrangliste ab. Anderson musste sich mit einem vergleichweise kleinen Pott zufrieden geben, darf sich aber mit 200.000 Pfund trösten.

"Das war echt hart"

Im Sieger-Interview gab Price ehrlich zu: "Ich war noch nie in so einer Situation, es war am Ende echt hart. Ich war vorher eigentlich null nervös, aber als es in die entscheidende Phase ging, war es wirklich schwierig. Aber ich wollte diesen Titel einfach unbedingt."

Anderson konnte trotz der Niederlage die WM positiv resümieren: "Die zwei Wochen am Ende waren schon ein Bonus für mich. Leider habe ich heute nicht den richtigen Flow gefunden, und das kannst du dir nicht erlauben, wenn dein Gegner so spielt wie Gerwyn diesmal."

Einer ist laut, der andere leise

Gleich der erste Satz begann spektakulär - und richtungsweisend. Der zweimalige Weltmeister Anderson legte eine 2:0-Führung nach Legs vor, ließ Price aber zurückkommen und gab diesen Durchgang trotz vier Set-Darts noch ab. Und gleich gab es einen ersten Vorgeschmack auf die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere: Der immer hochemotionale Showtyp Price brüllte wie gewohnt und plusterte sich auf, Anderson versuchte, sich davon nicht beeindrucken zu lassen.

Schon im Vorfeld hatte Anderson über diese spezielle Herausforderung gesagt: "Er wird laut sein, ich leise. Aber ich werde ihn so dermaßen ausscoren, dass er nicht allzu oft dazu kommt, laut zu jubeln." Doch da sah er sich komplett getäuscht.

Starker Schnitt, starke Doppel-Quote

Anderson glich zwar noch zum 1:1 aus, doch danach steigerte sich Price in einen Rausch und traf beinahe jedes Doppelfeld auf Anhieb. Im vierten Durchgang kam der Waliser auf einen Drei-Darts-Schnitt von überragenden 120 Punkten, lag phasenweise bei weltmeisterlichen 80 Prozent auf die Doppel - und natürlich zelebrierte er in diesem Psychospielchen auch gleich wieder sein martialisches Geschrei.

Als die nächste Unterbrechung anstand, stand es 4:1 für Price - und Anderson hatte überhaupt noch nicht zu seiner Form gefunden.

Neun-Darter nur knapp verpasst

Als die beiden aus der Pause zurückkamen, ging die Vorführung nahtlos weiter. Und beinahe hätte Price auf dem Weg zur 5:1-Satzführung auch noch einen in dieser Sportart legendären "Neun-Darter" geschafft - nach acht perfekten Darts verpasste er aber den letzten auf die Doppel-12 knapp. Am Ende des sechsten Durchgangs stand dennoch ein Hammer-Durchschnitt von 136,6 Punkten.

Anderson lächelte inzwischen angesichts seiner völligen Chancenlosigkeit ein wenig resigniert - aber auch anerkennend in Richtung seines Gegners. Immerhin aus Sicht des "Flying Scotsman": Im siebten Satz ließ Price mal ein wenig Druck vom Kessel, Anderson kam nach sechs verlorenen Legs in Serie auch mal wieder zu einem erfolgreichen Checkout und verkürzte auf 2:5.

Einfach cool geblieben

Ein Mutmacher für den erfahrenen Schotten? Würde Price, der jedesmal beim Rückweg von der Scheibe zu seinem Getränketisch auf diesen überdimensionalen Pokal schaute, nun nervös werden? Der Iceman blieb cool. Anderson konnte den Satz zwar bis zum 2:2 ausgeglichen gestalten, doch gleich seinen ersten Set-Dart auf die Doppel-20 verwertete der Waliser zur 6:2-Satzführung.

Und auch im siebten Durchgang gab es null Anzeichen von einem Einknicken vor dieser Riesenchance. Zwar fiel Price mal ein Dartpfeil aus der Hand - doch den hob er einfach wieder auf und feuerte ihn in die Triple-20.

Die ersten elf Matchdarts vergeben

Beim Stand von 2:0 Legs im achten Satz vergab Price dann aber seine ersten beiden Matchdarts, Anderson gewann das Leg. Price hatte danach sieben weitere Matchdarts, vergab sie alle - und begann tatsächlich mal kurz zu straucheln. Er stütze sich fassungslos auf seinem Tisch auf, traf zweimal in einer Aufnahme nur die "1" - und Anderson holte sich Satz neun zum 3:6.

In den zehnten Durchgang startete Anderson dann stark, führte schnell 2:0 nach Legs, weil Price zwölf Pfeile in Serie auf die Doppel verballerte. Doch am Ende fing er sich gerade noch rechtzeitig und verwandelte seinen zwölften Matchdart zum WM-Triumph.

Stand: 03.01.2021, 22:42

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