"Er hat ein negatives Ergebnis", bestätigte Mannschaftsarzt Aleksander Winiarski die Testung von Klemens Muranka im Anschluss an die Qualifikation für das Auftaktspringen der Vierschanzentournee, vor der alle polnischen Athleten ausgeschlossen worden waren.
Laut Gesundheitsamt des Landkreises Oberallgäu waren alle Teamkollegen Murankas der "Kontaktgruppe 1" zugeordnet und damit nicht für die Wettkämpfe in Oberstdorf (das Springen am Dienstag um 16:30 Uhr live bei Eurosport 1 im TV und im Liveticker) zugelassen worden.
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Das polnische Team argumentiert nun aber, dass Muranka am Sonntagabend falsch positiv getestet worden sein könnte und peilt nun doch noch die Teilnahme am Wettbewerb in Oberstdorf an. Laut dem polnischen Vize-Sportminister Piotr Glinski fordert die polnische Delegation jedenfalls einen Start bei der Vierschanzentournee.
Am Montag wurden alle polnischen Delegationsmitglieder ein drittes Mal binnen zwei Tagen getestet. Die polnischen Springer könnten dann, sollten erneut alle inklusive Muranka negativ getestet werden, tatsächlich zugelassen werden.
Wird die Qualifikation gelöscht?
Nach einem "Team captains meeting" und einer Zusammenkunft der FIS-Jury am späten Montagabend steht nach Eurosport-Informationen jedenfalls folgender Plan: Sollte der dritte Test des polnischen Teams vom Montagabend, dessen Resultate bis 10 Uhr am Dienstagvormittag erwartet werden, ebenfalls für alle negativ ausfallen, wird Polen zugelassen.
Die Qualifikation vom Montag wird dann für nichtig erklärt. Die sieben polnischen Springer dürfen um 14:30 Uhr Trainingssprünge absolvieren, ab 15:00 Uhr findet der Probedurchgang für alle 62 Springer statt, die dann auch um 16:30 Uhr alle im ersten Durchgang des Wettbewerbs antreten dürfen. Das übliche Duell-Format enfällt entsprechend.
"Das ist eine absurde Situation und dafür erwarten wir eine angemessene Lösung", sagte Jan Winkiel, Generalsekretär des polnischen Skiverbandes PZN: "Ich hoffe, dass die Sache bis morgen Vormittag ausgeräumt ist."
Liefert der dritte Test jedoch ein positives Ergebnis, bleibt alles beim Stand von Montag - inklusive gültiger Qualifikation.
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Veranstalter schlossen Polen zunächst aus
Am Montag hatte zunächst alles ganz anders ausgesehen. Um 11:45 Uhr hatten die Organisatoren des Auftaktspringens in Oberstdorf unter dem Titel "Paukenschlag" noch den Ausschluss der gesamten polnischen Mannschaft für die zweitägige Veranstaltung im bayrischen Allgäu bekanntgegeben.
Nach dem positiven Coronatest ihres Teamkollegen Muranka hätten damit auch auch die Favoriten Kamil Stoch und Dawid Kubacki nicht an den Start gehen dürfen.
"Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl. Auf Beschluss der Behörde können wir das polnische Team nicht in Oberstdorf starten lassen", hatte Florian Stern, Generalsekretär beim Auftaktspringen in Oberstdorf, gesagt.
Vierschanzentournee fuhr zunächst die harte Linie
Laut Veranstalter zählten Murankas Teamkollegen zur "Kontaktgruppe 1". "Das bedeutet: Sie hatten entweder über 15 Minuten lang direkten Kontakt von Angesicht zu Angesicht oder waren über 30 Minuten lang gemeinsam in einem geschlossenen Raum oder auch Fahrzeug", so Stern.
Nach Rücksprache mit den örtlichen Gesundheitsbehörden fuhren die Organisatoren damit zunächst die harte Linie, die bislang bei Coronafällen im Weltcup verfolgt wurde - ein positiver Fall im Wettkampf-Umfeld bedeutet das Aus für das gesamte Team.
Gleiches war in diesem Winter bereits den Tschechen in Nischni Tagil passiert. Die Österreicher um Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft zogen nach dem Auftakt in Wisla nach einer ganzen Reihe an Positivfällen geschlossen ihr A-Team zurück.
Der positive Test des deutschen Stars Karl Geiger hatte indes keine Konsequenzen für den Rest des Teams, da dieser verbandsintern und abseits eines Wettkampfwochenendes genommen wurde.
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Malysz zerknirscht, Eisenbichler schockiert
Weil die Polen ihren Ausschluss nach Aussage eines ihrer Sprecher erst durch die Presseaussendung der Veranstalter erfuhren, herrschte dicke Luft. Adam Malysz, polnische Skisprung-Legende und Sportdirektor, hatte sich schon am Vorabend sehr zerknirscht gegeben. "Noch vor zwei Tagen hatten wir daheim in Nowy Targ einen Test, dort waren alle Ergebnisse negativ. Es ist seltsam", sagte Malysz.
Auch Markus Eisenbichler war nach dem Ausschluss der Polen schockiert. "Es ist heftig. Ich finde es traurig, dass sie es so entschieden haben", sagte er: "Ich will mich mit den Besten der Welt messen, da gehören sie definitiv dazu." Bundestrainer Stefan Horngacher blieb dagegen mit Blick auf den eigenen DSV-Tross zuversichtlich. "Wir sind weiterhin optimistisch und haben unser Sicherheitskonzept, das bei uns wirkt", sagte er.
Laut der Zeitung "Przeglad Sportowy" habe der positive Test bei Muranka, der am Sonntagabend bekannt wurde, nur eine nur geringe Viruslast angezeigt. Muranka, der symptomfrei war, ging sofort in die Isolation. Am Montagmorgen erschienen dann Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Teamhotel der Polen, um erneute Tests durchzuführen. Das Ergebnis am Nachmittag: alle negativ.
Die Vierschanzentournee 2020/21: Alle Springen - Qualifikation und Wettkampf - in Oberstdorf (28.12./29.12.), Garmisch-Partenkirchen (31.12./1.1.), Innsbruck (2.1./3.1.) und Bischofshofen (5.1./6.1.) LIVE im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport auf Joyn!
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