Wahnsinn im Erzgebirge! In allerletzter Sekunde hat sich der HSV beim 1:1 (1:0) einen Punkt in Aue gesichert. Wie genau, das dürften sich die Hamburger nach dem Spiel selber gefragt haben. Denn trotz 20-minütiger Überzahl sah es bis zum Schluss nach der zweiten Saisonpleite aus.
Um 20.23 Uhr war das Erzgebirgsstadion plötzlich stumm. In den 93 Minuten zuvor hatten die 7.750 Zuschauer:innen aus dem Stadion einen Hexenkessel gemacht – und sich schon auf den ersten Dreier der Saison eingestellt. Dann aber kam das Eigentor von Dirk Carlson – der größtmögliche Schock für die weiter sieglosen Gastgeber. Dabei hatten sie Wort gehalten. Die Profis des FC Erzgebirge Aue hatten dem HSV einen harten Fight angekündigt. Und ihr Versprechen auch eingehalten.
HSV rettet dank Eigentor ein spätes Remis bei Erzgebirge Aue
Ideenlos, kraftlos und ungefährlich – so präsentierten sich die Hamburger im Erzgebirgsstadion, beeindruckt vom FCE. In den ersten 20 Minuten hatte die Walter-Elf noch alles im Griff, ohne dabei allerdings selbst gefährlich vor das Tor der Auer zu kommen. Mit der zweiten Torannäherung ging Aue durch Antonio Jonjic in Führung – unter gütiger Mithilfe von Jonas David (23.).
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Danach ging bei den Hamburgern offensiv kaum noch etwas. Es war – trotz des Punktgewinns – die schlechteste Saisonleistung des HSV. Die Verantwortlichen werden sich hinterfragen müssen, ob die Idee, erst am Spieltag die Anreise ins Erzgebirge anzutreten, nicht doch ein Fehler war. Es war der uninspirierteste Aufritt unter Tim Walter.
HSV in Aue: Erst scheitert Suhonen, dann trifft Carlson ins eigene Tor
Eine Bogenlampe des eingewechselten Anssi Suhonen war da schon das Höchste der Gefühle – aber kein Problem für Aue-Keeper Martin Männel (67.). Mehr Torchancen kreierte der HSV nicht. Ein herber Rückschritt im Vergleich zu den Vorwochen. Selbst, als Aues Soufiane Messeguem in der 70. Minute Rot sah, entwickelten die Hamburger keine zündenden Ideen. Bis zum Eigentor von Carlson, das für kollektiven Jubel auf der einen und Fassungslosigkeit auf der anderen Seite sorgte.
„Wir haben uns richtig schwer getan. Auch wenn uns die Durchschlagskraft fehlte, geht das Remis aus meiner Sicht in Ordnung. Es ist wichtig für uns, dass wir nicht verloren haben“, so HSV-Profi Jonas Meffert.
Es war ein denkwürdiger Abend in Sachsen. Unterm Strich aber zählt, was am Ende auf dem Tableau steht. Und da steht für den HSV ein Zähler, der im Saisonverlauf noch ganz wichtig werden kann. In der Länderspielpause wird die Fehleranalyse im Volkspark aber dennoch auf Hochtouren laufen.
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