(Motorsport-Total.com) - McLaren gehörte in den vergangenen Rennen zu den Aufsteigern in der Formel 1. Der Rennstall konnte mit seinem MCL35M gute Fortschritte machen und sich jüngst mit einigen Upgrades auch wieder vom Rest des Mittelfelds abheben. In Österreich konnte man sich zuletzt sogar mit Mercedes duellieren und sich vor beiden Silberpfeilen qualifizieren und vor Lewis Hamilton auf das Podium fahren.
© Giorgio Piola
Der Z-Unterboden war nur eine Entwicklung der vergangenen Wochen Zoom
Der Ansatz von McLaren war dabei maßvoll: Anstatt übereilt Upgrades zu bringen, hat man sich angeschaut, was um das Team herum passiert. Man hat die Stärken der Designs der Konkurrenz analysiert und sie denn so ausgewählt, dass sie zum eigenen Auto passen.
Ein Beispiel war der Z-Unterboden, der in dieser Saison en vogue ist. Erst als achtes Team hatte man in Spanien eine eigene Lösung am Start, nachdem man zuvor mit der sich verjüngenden Variante gefahren war, die eigentlich von den Regeln angedacht war.
Und auch das neueste Update ist ein Beispiel dieses Ansatzes: Man hat neben dem breitesten Bereich des Seitenkastens eine Anordnung von nach außen angewinkelten Finnen hinzugefügt, um die Luftströmung umzulenken und einige der bereits vorhandenen Strömungsstrukturen zu verstärken.
Im Zusammenhang mit diesen neuen Finnen wurde auch die Länge des Flaps am Rand des Unterbodens geändert, der nun mit der Finne am Rand des Z-förmigen Bodenausschnitts verbunden ist (roter Pfeil im Hauptbild, Bild unten links als Vergleich).
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Einige Lösungen der Teams im Vergleich Zoom
Das ist auch ein Designmerkmal, das wir bei anderen Teams gesehen haben - etwa bei Red Bull (unten, Mitte), um einen noch größeren Druckpunkt in diesem Teil des Bodens zu erzeugen.
Man kann feststellen, dass es keine Einheitsgröße gibt, wenn es um die Platzierung und Ausrichtung der Finnen geht. Red Bull verwendet fünf Finnen, die enger am Seitenkasten ausgerichtet sind, während Aston Martin für den Österreich-Grand-Prix zu vier Finnen wechselte, aber bis dahin drei verwendete (unten rechts).
Das liegt daran, dass es zwar einen generellen Performance-Gewinn für die Teams gibt, die sie verwenden, sie müssen aber auf die jeweiligen Strömungsanforderungen abgestimmt werden.
Im Fall von McLaren hat man sich auch bei den Finnen für eine sehr bewusste Winkeländerung entschieden, mit einem steileren Winkel an der ersten Finne, der deutlich flacher wird, bis er das Finnenpaar erreicht, das bereits auf der alten Spezifikation des Unterbodens zu finden war.
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Das r-förmige Leitblech vor dem Hinterreifen ist weg Zoom
Genau dahinter wurde auch ein zweites Paar Finnen hinzugefügt. Die äußerste wurde dabei gewölbt, um die gleiche Reaktion des Luftstroms zu fördern.
Durch die neue Anordnung von Winglets vorne am Unterboden konnte das Team auch das r-förmige Leitblech entfernen, das vor einigen Rennen vor den Hinterreifen hinzugefügt wurde. Durch die Arbeit weiter vorne wurde dieses Leitelement wohl überflüssig. Die neue Lösung scheint ein deutlich effizienterer Weg zu sein, die Performance zu erreichen, nach der das Team sucht.
Neue Kühlung
Der Red-Bull-Ring war für McLaren der perfekte Schauplatz, um zu beweisen, dass seine neue Kühllösung den Anforderungen gewachsen war. Denn in der Höhenlage muss man genau darauf achten, dass die Powerunit innerhalb des Betriebsfensters bleibt, gleichzeitig muss aber auch der Verlust der aerodynamischen Effizienz durch eine verstärkte Kühlung gering gehalten werden.
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Die Kühlöffnung im Heck ist deutlich schlanker geworden Zoom
Die kleinere Kühlöffnung am Heck feierte in Frankreich ihr Debüt. Zuvor war das Team noch etwas konservativ unterwegs, nachdem man erst vor der Saison 2021 zu Antrieben von Mercedes gewechselt war.
Für die Grands Prix der Steiermark und Österreich hat das Team jedoch noch einmal Zugeständnisse gemacht und lamellenartige Öffnungen neben dem Fahrer verwendet, um Hitze aus den Seitenkästen zu leiten. Für das Steiermark-Rennen wurde nur das Panel auf der rechten Seite des Autos geöffnet, beim zweiten Rennen waren jedoch beide Seiten offen.
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Unüblich: Die Lamellen unten sind vertikal statt horizontal Zoom
McLaren hat auch viel Zeit und Ressourcen in die Entwicklung eigener Ideen investiert. So stellte das Team beim Grand Prix von Frankreich eine neue Heckflügelendplatte vor, die sich gegen den üblichen Trend richtet.
Die untere Hälfte der Endplatte verfügt nun über einen horizontalen Satz von Lamellen, der ähnlich wie der darüber ist - wenn auch anders ausgerichtet, um den Luftstrom korrekt durchzulassen. Das ist ein großer Unterschied zu den Lösungen, die wir normalerweise in dieser Region sehen, da die Teams hier seit einigen Jahren vertikale Streben bevorzugen.
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