Senderzoff: Darum soll Linda Zervakis wirklich die "Tagesschau" verlassen haben
Am 26. April führte Linda Zervakis zum letzten Mal durch die "Tagesschau" – seit 2013 war sie dort Sprecherin gewesen. Verabschiedet wurde die 45-Jährige mit einem Strauß Blumen und einer Flasche Ouzo, bevor sie sich nun einer neuen Herausforderung stellt: Wie ProSieben bereits diese Woche ankündigte, wechselt Zervakis den Sender und moderiert demnächst mit Matthias Opdenhövel ein wöchentliches Live-Format mit dem schlichten Titel "Zervakis & Opdenhövel. Live.".
Obwohl der Abschied somit formal friedlich über die Bühne ging, gab es hinter den Kulissen aber offenbar Zoff, wie nun die "Bild" in Berufung auf einen Produktions-Mitarbeiter berichtet. Demnach soll Zervakis frustriert gewesen sein, nachdem sie auf ein wichtiges Anliegen keine Antwort erhielt.
Zervakis schlug neues Format vor
Zum Jahreswechsel legte die Moderatorin dem NDR-Programmechef Frank Beckmann angeblich ein Konzept für eine eigene Sendung vor, das ihren Status im Fernsehen weiter gefestigt hätte – doch eine Reaktion auf den Vorschlag blieb seitens der Verantwortlichen aus.
Besonders bitter: Zwar meldete sich Beckmann nach einer Weile tatsächlich bei Zervakis. Allerdings wollte er mit ihr nicht etwa über eine neue Show sprechen, sondern wies sie lediglich auf einen Versprecher in der "Tagesschau" hin. An der Stelle hatte sie dann offenbar genug und beschloss frustriert, das Handtuch zu werfen.
Schließlich ergriff ProSieben die Gelegenheit und sicherte sich die Dienste der beliebten Moderatorin, um mehr Diversität, aber auch Seriosität ins eigene Programm zu bringen. "Wir wollen uns an große Themen wagen und Dinge einordnen, die kompliziert erscheinen", bekundete neulich Senderchef Rosemann.
Zervakis hingegen meint zu ihrem Wechsel bei "ndr.de" nur: "Für mich ist jetzt einfach der Zeitpunkt gekommen, tatsächlich auch nach 19 Jahren im NDR, einfach nochmal etwas Neues auszuprobieren, bevor ich zu alt dafür werde." Von einem Streit mit ihrem alten Arbeitgeber ist von ihrer Seite zumindest bislang keine Rede. Eine NDR-Sprecherin teilte der "Bild" derweil kurz und knapp mit: "Es gibt kein Zerwürfnis."
Tatsächlich erhält Zervakis bei ProSieben nun aber eine Sendung zur Primetime, die ihren Namen bereits im Titel trägt und bei der sie vor allem die entscheidende Rolle spielt – die Aussagen des NDR-Mitarbeiters deuten an, dass dies schon länger ihr Wunsch war.
(ju)
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