Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach mögen ihre Probleme haben in dieser Bundesligasaison – keiner der beiden Champions-League-Achtelfinalisten war richtig zufrieden mit Tabellenplatz und Punktestand nach der Hinrunde. Aber als Protagonisten der leuchtenden Unterhaltungsshow, die die Bundesliga ja immer auch ist, gehören diese Klubs ohne Zweifel zum Besten, was der Wettbewerb zu bieten hat.
In einem wilden Offensivspektakel zum Rückrundenauftakt besiegten die Gladbacher den BVB 4:2 und überholten die Dortmunder in der Tabelle, die am Wochenende sogar bis auf Rang sieben abrutschen können. Beim Revierklub wird es unruhig bleiben in den kommenden Tagen, die elementar wichtige Qualifikation für die Champions League droht ernsthaft in Gefahr zu geraten. Denn die Mannschaft spielt einfach zu wechselhaft und lässt viel zu viele Tore zu.
Probleme in der Defensive
Schon in der ersten Minute waren die Probleme in der Abwehr der Mannschaft von Trainer Edin Terzic zu sehen, als diese Partie vermeintlich mit einem Treffer von Florian Neuhaus begonnen hatte. Doch Jonas Hofmann hatte Dortmunds Jude Bellingham bei seiner Balleroberung zuvor mit beiden Händen gestoßen, wie Schiedsrichter Manuel Gräfe nach Ansicht der TV-Bilder feststellte. Der Gladbacher Trainer Marco Rose war außer sich, weil sein Team erst am vorigen Sonntag durch eine zweifelhafte Videoschiedsrichter-Entscheidung zwei Punkte in Stuttgart verloren hatte. Aber auch ohne Gladbacher Führung wurde der BVB geradezu überrannt in der Anfangsphase; Nico Elvedis 1:0 war überfällig (12.). Der Innenverteidiger hatte einen Freistoß des großartigen Jonas Hofmann ins Tor geköpft. Wieder wurde lange im Kölner Keller auf eine mögliche Abseitsstellung geprüft, aber diesmal war alles korrekt. Damit schien der BVB seine Problemphase mit durchwachsenen Leistungen beim 1:1 gegen Mainz und dem 1:2 in Leverkusen nahtlos fortzusetzen.
Innerhalb von sieben Minuten drehten sie dann das Spiel zunächst durch zwei Treffer von Erling Haaland, jeweils nach wunderbaren Spielzügen und direkten Vorlagen von Jadon Sancho (22., 28.). Der BVB war zurück und seinem Ruf als Ensemble der Wechselhaftigkeit mal wieder gerecht geworden. Dieses Team findet einfach keine gute Balance zwischen offensiver Brillanz sowie konzentrierter Defensivarbeit. Und so dauerte es nicht lange bis zum 2:2, das von Roman Bürki begünstigt worden war. Der Dortmunder Torhüter, der in diesem Kalenderjahr bereits gegen Mainz und in Leverkusen vermeidbare Gegentreffer zugelassen hatte, ließ einen flach, aber keineswegs sehr plaziert geschossenen Freistoß von Lars Stindl nach vorne abprallen, wo Elvidi zu seinem zweiten Tor des Abends abstaubte (32.). Dem Innenverteidiger war bereits das 1:0 gegen Werder Bremen am vorigen Dienstag gelungen.
Thuram meldet sich nach Sperre zurück
Niemand vermisste daher die auf der Bank sitzenden Topstürmer der Borussia vom Niederrhein. Marcus Thuram war nach seiner Sperre zurück, die das Sportgericht verhängt hatte, weil der Franzose einen Hoffenheimer Gegenspieler angespuckt hatte. Und Breel Embolo, der am vorigen Wochenende wegen möglicher Verstöße gegen Corona-Regeln von der Polizei aufgegriffen worden war, aber bestreitet, an der illegalen Party teilgenommen haben, die ausgehoben worden war, fehlte ebenfalls in der Startelf.
Beide wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt, aber es war der nächste Defensivspieler, die für ein Mönchengladbach Tor sorgte. Kurz nach der Pause verteidigte Julian Brandt schwach gegen Ramy Bensebaini, der aus spitzem Winkel zum 3:2 traf (49.). Anschließend wurde es etwas ruhiger in den Strafräumen, und je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher zeigte sich, dass die Mönchengladbacher derzeit etwas reifer und stabiler sind. Und als Thuram eine Neuhaus-Ecke zum 4:2 ins Tor geköpft hatte (79.), war der Widerstand des BVB gebrochen, der nach nur einem Punkt aus den drei jüngsten Spielen immer tiefer in die Krise rutscht.
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