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Frischer Saft für die Flieger-Akkus - Die Glocke online

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Telgte (bjo) - Etwas mehr als 500 Kilometer Luftlinie sind es zwischen dem Flughafen Schänis in der Schweiz und dem Flugplatz Münster-Telgte in der Bauerschaft Berdel. Eine Strecke, die Morell Westermann und Marco Buholzer im Cockpit der Pipistrel Velis in zwei Flugtagen zurückgelegt haben.

Was auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär klingt, ist in Wahrheit eine logistische Meisterleistung. Schließlich ist die Pipistrel Velis das weltweit erste zugelassene Elektroflugzeug, und die Piloten wollen auf dem Weg von den Alpen bis zur Nordsee gleich sieben Weltrekorde aufstellen. Kein Wunder also, dass zahlreiche Flug- und Elektromobilitäts-Enthusiasten am Dienstagnachmittag zum Flugplatz Berdel gekommen waren, um auf den Flieger zu warten, ihn landen zu sehen und anschließend in Augenschein nehmen zu können.

Gegen 16.30 Uhr ist es so weit: Nahezu lautlos schwebt das Flugzeug aus östlicher Richtung auf die Landebahn zu. Ebenso lautlos landet Pilot Marco Buholzer die Maschine, rollt den wartenden Zuschauern entgegen und steigt mit Teammitglied Kerstin Zulechner aus dem Cockpit, um gleich darauf zusammen mit dem Piloten-Kollegen Morell Westermann und den übrigen Teammitgliedern den Elektro-Freunden Fragen zu beantworten.

„Wir sind mit dem Flieger da, wo wir vor zehn Jahren mit Elektroautos waren“, erläutert Morell Westermann den Stand der Technik und der Infrastruktur. So muss das Team die Ladestation, die die Akkus des Fliegers in gut einer Stunde wieder füllt, selbst mitbringen. Die 25 Kilowattstunden, die die Akkus der Pipistrel Velis speichern können, reichen für etwas mehr als 60 Minuten Flugzeit. Zieht man davon die Sicherheitsreserve ab, bleiben 50 Minuten. So sind elf Zwischenlandungen und zwei Übernachtungen nötig, um die Distanz zwischen der Schweiz und dem Ziel Norderney zu überbrücken – und manchmal auch spontane Planänderungen. So sei man die Etappe zwischen den Flugplätzen Mainz-Finthen und Siegerland ohne zweite Person im Cockpit geflogen, um Gewicht und damit Energie beim Steigflug zu sparen. „Wir mussten über den Westerwald und hatten den Gegenwind genau auf der Nase“, erklärt Morell Westermann. Trotzdem waren aus den geplanten 42 Minuten Flugzeit auf der Etappe am Ende 47 geworden.

„So ein Ding funktioniert nicht, weil ein oder zwei Menschen eine coole Idee haben und sich in ein Flugzeug setzen“, sagt Morell Westermann. „Ohne unser Team würde das nichts, ohne das Team bist du nirgendwo“, sagt der Pilot. Und so war es für ihn auch kein Problem, die Etappe vom Flugplatz Meschede-Schüren nach Münster-Telgte nicht in der Luft, sondern an Bord des Begleit-Teslas zu absolvieren und den Cockpit-Platz Kerstin Zulechner zu überlassen.

Die sieben Weltrekorde, die das Team zwischen Alpen und Nordsee aufstellen will, sind für die Elektroflugbegeisterten vor allem eine Chance, auf die Möglichkeiten der Elektrofliegerei aufmerksam zu machen. „Ich denke schon, dass das ein Meilenstein ist“, sagt Marco Buholzer. Man stehe am Beginn der Elektrofliegerei. „Heute in zehn Jahren wird das normal sein“, ist sich Morell Westermann sicher – auch wenn der Ferienflieger nach Mallorca in absehbarer Zeit sicher nicht rein elektrisch unterwegs sein wird.

Die Möglichkeit, die Pipistrel Velis einmal ganz aus der Nähe zu sehen, einen Blick in das Cockpit zu werfen und so ganz nah dabei zu sein beim Start in die Elektrofliegerei ließen sich am Dienstagabend in Telgte zahlreiche Zuschauer nicht entgehen – unter ihnen auch viele Enthusiasten der Elektromobilität. Wenig verwunderlich also, dass auf dem Parkplatz des Berdel-Flughafens nahezu die gesamte Bandbreite der derzeit verfügbaren Elektroautos abgestellt war – vom Tesla bis zum VW Up. Aber auch außergewöhnliche E-Fahrzeuge konnten in Telgte bestaunt werden. So ein in Eigenregie zum Elektromobil umgebauter VW Käfer oder das E-Motorrad Eva Ribelle der Firma Energica.




September 02, 2020 at 09:42PM
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