Vielen Menschen schmeckt frischgepresster Saft einfach am besten. Zudem ist es ein gutes Gefühl, zu wissen, welche Zutaten im eigenen Lieblingssaft stecken. Wer einen Entsafter kaufen möchte, hat die Wahl zwischen Saftpresse, Zentrifugalentsafter, Slow Juicer oder Dampfentsafter. Wir erklären den Unterschied und stellen empfehlenswerte Entsafter vor.
Überblick
Am Tag sollten rund drei bis fünf Portionen Obst oder Gemüse verzehrt werden. Mit einem Entsafter pressen Sie sich die Früchte bequem und schnell in einen leckeren Saft. Als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung sind Säfte eine schnell verdauliche Alternative. Wir erklären Ihnen die Unterschiede:
Welche Entsafter-Typen gibt es?
Entsafter werden grundsätzlich nach ihrer Entsaftungstechnik unterschieden:
- Im Zentrifugalentsafter wird das Obst erst mit einer Reibscheibe zerkleinert. Aus dem Fruchtfleisch wird der Saft herausgeschleudert. Das macht ziemlichen Krach. Außerdem teilt sich der Saft oft in einen trüben und einen klaren Teil.
- Saftpressen arbeiten deutlich leiser. Sie zerquetschen die Früchte, der Saft ist dabei homogener und weniger schaumig, mehr Fruchtfleisch und Zellstoffe bleiben erhalten.
- Die modernen Slow-Juicer gehören zu den Saftpressen und entsaften besonders schonend mit niedriger Drehzahl, so dass Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. Durch das langsame Pressen sind die Geräte sehr leise.
- Sogenannte Dampfentsafter entsaften die Früchte zwar wirksam, erhitzen den Saft aber, so dass viele gesunde Nährstoffe und Vitamine zerstört werden.
Der starke Zentrifugalentsafter: Philips HR 1921/20
Der 1100 Watt starke Motor vom Philips HR 1921/20 Zentrifugalentsafter kann in zwei Geschwindigkeitsstufen betrieben werden. Dazu passt das Gerät seine Geschwindigkeit automatisch an die Härte der Zutaten an. Den Fruchtfleischgehalt des Saftes kann der Nutzer selbst bestimmen. Dass eine Zentrifuge aus Edelstahl verbaut wurde, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal.
Besonders positiv ist die breite Einfüllöffnung von acht Zentimeter, die das Vorschneiden von Obst und Gemüse unnötig macht. Lediglich große Früchte müssen vorher etwas kleiner geschnitten und Zitrusfrüchte geschält werden.
Die gummierten Füße sorgen für sicheren, rutschfesten Stand. Die Reinigung ist einfach: Durch die QuickClean Funktion können Einzelteile schnell entnommen und kurz unter fließendem Wasser gereinigt werden, auch zwischen zwei Pressgängen. Das Sieb, welches den Saft filtert, ist aus besonders glattem Material gefertigt, so dass sich schon beim Pressen nicht viel Fruchtreste festsetzen. Die Tropf-Stopp-Funktion verhindert, dass während einer Pause Saft aus der Maschine herausläuft.
Besonders praktisch: Die entnehmbaren Einzelteile sind spülmaschinengeeignet und recht einfach ein- und auszubauen. Wenn der HR1921/20 von Philips einen Nachteil hat, dann, dass der Tresterbehälter im Gerät integriert ist und nicht einfach mal so zwischendurch entleert werden kann. Doch mit 2,1 Litern Inhalt passt eine Menge Trester hinein.
Der schnelle Zentrifugalentsafter: Braun Multi Quick J700
Schon seit Jahren gehört der Zentrifugalentsafter Multi Quick J 700 von Braun zu den beliebtesten Geräten am Markt. Auch er entsaftet mit zwei Geschwindigkeitsstufen – im Schnellentsafter-Modus kann man schon nach 15 Sekunden frischgepressten Saft trinken. Die Saftausbeute liegt im mittleren Bereich.
Der recht große Einfüllschaft von 7,5 Zentimetern nimmt beinahe alle Früchte unzerkleinert auf, der Rest muss in grobe Stücke geschnitten werden. Beim Pressen selbst entsteht recht viel Schaum, doch dieser wird beim Ausgießen aus dem Auffangbehälter mit einem Sieb zuverlässig abgefangen. Die Tropf-Stopp-Funktion kann auf Knopfdruck aktiviert werden und verhindert das Nachlaufen des Saftes, wenn beispielsweise der externe Tresterbehälter oder der Auffangbehälter zwischendurch entnommen werden müseen.
Die mitgelieferten Reinigungsbürste erleichtern die Reinigung der abnehmbaren Teile wie das Edelstahlsieb. Alle Teile sind aber auch spülmaschinenfest. Bei Stiftung Warentest überzeugte die sehr gute Auspressgeschwindigkeit des Gerätes auch die Tester: der Braun Multi Quick J700 landete auf Platz 2 (test Ausgabe 8/2013).
Der günstige Slow Juicer: Severin ES 3571
Der Slow Juicer ES 3571 von Severin mit 150 Watt Motorleistung gehört zu den günstigen Entsaftern. Mit 50-60 Umdrehungen pro Minuten ist er nicht ganz so langsam und schonend beim Pressen. Käufer des Slow Juicers von Severin schätzen an diesem Modell, dass er sehr leise arbeitet.
Der Slow Juicer wird mit zwei Siebeinsätzen für harte und weiche Früchte geliefert. Dazu gibt es einen Aufsatz für gefrorene Früchte, die eigentlich nicht für Entsafter geeignet sind. In diesem Modell können Sie jedoch auch verarbeitet werden.
Sollte einmal die Pressschnecke steckenbleiben, kann die Blockade über die Zurückdreh-Funktion einfach aufgehoben werden. Der Einfüllöffnung ist recht klein, so dass das Obst und Gemüse vorher geschnitten werden muss. Der Saftauslauf ist wie auch die anderen Geräte mit einer praktischen Tropf-Stopp-Funktion versehen. Der Tresterbehälter ist abnehmbar, hat aber leider keinen Deckel, der das Herausspritzen von Fruchtfleisch verhindern kann.
Der Hersteller hat darauf geachtet, dass nur wenige Einzelteile zur Reinigung entnommen werden müssen. Alle diese Teile dürfen auch in den Geschirrspüler.
Die platzsparende Saftpresse: Russell Hobbs Classic 22760-56 Zitruspresse
Die Zitruspresse von Russell Hobbs ist das günstigste der vorgestellten Modelle und für den gelegentlichen Gebraucht geeignet. Die elektrische Zitruspresse ist eine innovative Erweiterung der manuell zu bedienenden Zitruspressen.
Trotz der minimalistischen Ausstattung verfügt die Presse über eine Tropf-Stopp-Funktion am Saftauslauf. Außerdem kann in zwei Drehrichtungen gepresst werden. Zwei unterschiedliche Aufsätze ermöglichen das Pressen von unterschiedlichen Früchten. Bei Druck mit der Frucht auf den Aufsatz beginnt das Gerät bereits zu rotieren.
Mit einer Leistung von 60 Watt ist dieses Gerät nicht so leistungsstark wie die Zentrifugalentsafter und Slow Juicer, bringt jedoch eine solide Leistung, die eine enorme Kraftersparnis beim Auspressen von beispielsweise Orangen bietet. Der Hersteller vergibt außerdem drei Jahre Garantie auf das Gerät.
Der Premium Slow Juicer: Panasonic MJ-L501
Der Entsafter MJ-L501KXE von Panasonic ist ein sogenannter Slow Juicer. Der Saft aus Obst und Gemüse wird mit sehr geringer Drehzahl von 45 Umdrehungen pro Minute durch die edelstahlverstärkte Pressschnecke gepresst und ist besonders vitamin- und nährstoffreich. Es entsteht kaum Schaum und der Saft ist sehr homogen. Die Saftausbeute ist hoch und kann in der mitgelieferten Saftkaraffe aufgefangen werden.
Allerdings braucht das Entsaften durch die langsame Arbeitsweise etwas mehr Zeit. Dafür ist das Gerät mit seinem 150-Watt-Motor im Betrieb mit rund 63 Dezibel sehr leise. Die meisten Früchte müssen vorbereitet, das heißt geschnitten werden, da sie sonst nicht durch die 4,5 Zentimeter breite Einfüllöffnung passen.
Die Reinigung hingegen ist schnell erledigt, da viele entnehmbare Teile wie die Pressschnecke, das Sieb, der Pressbehälter mit Tropf-Stopp-Funktion, der externe Tresterbehälter und die Saftkaraffe in den Geschirrspüler dürfen. Eine kleine beigelegte Bürste erleichtert auch die Reinigung von schwer zugänglichen Stellen. Der Hersteller hat dem Gerät noch einen Extra-Aufsatz für gefrorene Früchte beigelegt, so dass man auch Tiefkühlfrüchte zu Saft, Sorbet oder Frozen Joghurt verarbeiten kann.
Unser Fazit
Je nachdem, wie oft der Entsafter bei Ihnen zum Einsatz kommen soll, können Sie sich für ein einfaches oder komplexes Gerät entscheiden. Bei gelegentlicher Nutzung reicht eine günstige Zitruspresse bereits aus. Bei täglicher Verwendung empfehlen sich hochpreisige Geräte, da sie meist leichter zu reinigen sind und mehr Komfort bieten.
Wir empfehlen als gutes Basis-Modell den kostengünstigen und dennoch leistungsstarken Slow Juicer Entsafter ES 3571 von Severin.
Häufige Fragen rund um den Entsafter
Wie kann der Trester effektiv verwertet werden?
Als Trester werden die Reste bestehend aus festen Pflanzenteilen bezeichnet, die nach dem Entsaften übrig bleiben. Da gerade in der Schale noch viele wichtige Inhaltsstoffe enthalten sind, lässt sich der Trester gut weiterverarbeiten und sollte nicht weggeschmissen werden. Wir haben Ihnen vier Möglichkeiten recherchiert, was Sie mit den Resten machen können:
- Zum Backen: Die Reste von Obst wie Äpfeln, Erdbeeren und ähnlichen Früchten können beispielsweise für einen Kuchen verwendet werden. Dazu sollte jedoch vor dem Entsaften das Kerngehäuse entfernt werden.
- Zum Kochen: Weiche Gemüsesorten können nach dem Entsaften zu Soßen und Suppen weiterverarbeitet werden. Es lassen sich aber auch leckere Bratlinge aus den Gemüseresten zubereiten.
- Für die Hautpflege: Als nährstoffreiche Maske können Sie die Reste aus dem Entsafter auf Ihrer Haut auftragen. Die Fruchtsäure wirkt wahre Wunder und sorgt für eine weiche Haut.
- Für den Kompost: Falls Sie gerade keine weitere Verwendung für den Trester sehen, ist er immerhin ein guter Dünger für den Kompost.
Was ist besser – entsaften oder essen?
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Entsaften von Obst und Gemüse tatsächlich gesünder ist als das Essen der ganzen Früchte. Der Entsafter hat jedoch trotzdem einige Vorteile.
Säfte können jedoch dabei helfen, eine bestimmte Menge an Obst und Gemüse schneller und gegebenenfalls auch einfacher zu sich zu nehmen. Außerdem sind die Kombinationsmöglichkeiten beim Entsaften sehr vielseitig. So können Sie neue Sorten ausprobieren, die Sie im rohen Zustand vielleicht nicht essen würden.
Mit einem Entsafter lässt es sich gut Saftfasten und Entschlacken. Achten Sie beim Entsaften auf die tägliche Zuckerzufuhr und passen Sie Ihre restliche Ernährung an die Säfte an.
Trotzdem können Säfte den Verzehr von Obst und Gemüse nicht komplett ersetzen, denn in der Schale der Früchte befinden sich viele wichtige Nährstoffe wie Antioxidantien und Ballaststoffe. Diese werden bei dem Entsaftungsprozess jedoch entfernt. Aus diesem Grund sollte der Trester auch so oft es geht weiterverwendet werden.
Welches Obst und Gemüse für den Entsafter?
Mit einem Entsafter können nahezu alle Früchte ausgepresst werden. Vor allem Äpfel, Orangen, Birnen, Mangos und Kiwis eignen sich zum Entsaften. Aber auch Sorten wie Paprika, Lauch und Spinat können bequem im Entsafter verarbeitet werden.
Das geeignete Pressgut lässt sich in drei Kategorien unterscheiden: chlorophyllhaltiges, hartes und weiches Pressgut. Zu chlorophyllhaltigem Pressgut zählen Lebensmittel wie Kräuter und Gräser. Weiches Pressgut sind Lebensmittel mit weichem Fruchtfleisch wie Trauben und Beeren. Zu dem harten Pressgut gehören Obst- und Gemüsesorten mit hartem Fruchtfleisch wie Sellerie, Möhren und Äpfel.
Was sollte beim Kauf eines Entsafters beachtet werden?
- Die Größe der Saftausbeute: Möchten Sie große oder kleine Saftmengen mit Ihrem neuen Entsafter gewinnen? Ein großer Auffangbehälter, um mehr Saft auf einmal herzustellen, beschleunigt das Entsaften.
- Die Größe der Einfüllöffnung: Eine große Einfüllöffnung ermöglicht das Obst und Gemüse auch unzerkleinert in den Entsafter zu drücken.
- Schnelle Reinigung: Eine einfache und schnelle Montage und Reinigung der Maschine erspart viel Zeit und Dreck. Ein externer Tresterbehälter und spülmaschinenfeste Einzelteile erleichtern die Reinigung enorm. Für alle Entsafter gilt: Am besten werden sie direkt nach dem Entsaften gereinigt, damit Rückstände gar nicht erst antrocknen können.
- Leistung: Bei elektrischen Geräten sollte auf die Motorleistung geachtet werden. Eine Leistung von 20 bis 100 Watt ist ein guter Ausgangswert. Eine höhere Leistung bringt eine größere Saftausbeute ein und verhindert das Blockieren des Entsafters.
July 16, 2020 at 06:06AM
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